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Agile Führung

22. April 2018 by Redaktion

Eine Karawane deutscher Manager pilgert ins Silicon Vally, um dort nach dem Heiligen Gral der neuen Führung für eine digitale Zukunft zu suchen. Manchmal wird dort die längst begrabene Statue des Managers als „Helden“ wieder ausgegraben. Andere predigen dienende Führung und Selbstorganisation von Teams. Nur noch das Team zu Entscheidungen moderieren und coachen und gute Stimmung verbreiten. Größer könnten die Kontraste und damit die Verwirrung wohl kaum sein. Alle sind sich dabei seltsam einig (egal was agile Führung ist), es wird die Probleme unserer Zeit lösen, einfach alle.

Und wie geht es jetzt wirklich?
Ganz einfach „sowohl als auch“, je nach Situation mal das eine oder das andere. Es wird dabei nicht nach persönlicher Präferenz, oder nach Lehrbuch sondern, nach Kontext entschieden. Im Cynfin Modell sind diese Denk und Handlungsmuster, die zu einem Kontext passen gut aufbereitet. Hier ein kurzer Überblick:

In einfachen Kontexten gibt es einen klaren linearen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Dieser ist für jeden sichtbar. Hier existiert Best Practice und die wird ausgewählt und umgesetzt – fertig.

Im Komplizierten existiert noch eine linearer Zusammenhang zwischen Ursache und Auswirkung, dieser ist jedoch nur für den Experten erkennbar. Dieser ist in der Lage nach einer eingehenden Analyse das richtige Vorgehen zu entwickeln. Die Richtige Best Practice kann dabei von ihm ausgewählt werden.

Diese beiden Kontexte hatten in der Vergangenheit eine große Verbreitung, deshalb gibt es hier viel Erfahrung und Dokumentation. (Zielvorgaben, strategische Planung und Positionierung, …) Unsere heutige Welt beschleunigt sich zusehends, dabei wird sie volatiler, umsicher, komplexer, mehrdeutiger VUCA und deshalb funktionieren die alten Muster aus einfachen und komplizierten Kontexten stammend zusehends weniger.

Im Komplexen haben Ursache und Wirkung nur noch einen schwachen Zusammenhang und sind unsichtbar. Das Handlungsmuster ist, ein gerichtetes Experiment durchzuführen, um je nach Ergebnis die nächsten Schritte abzuleiten. Best Practice kann maximal eine Anregung zur Lösungsfindung darstellen. Jede Lösung ist individuell und hat erhebliche kreative Anteile. Selbstorganisierte Teams sind bei der Entscheidungsfindung Einzelpersonen im Komplexen überlegen, wenn sie in der Lage sind ihre unterschiedlichen Sichtweisen konstruktiv zu ergänzen. In der IT wurden in den letzten Jahrzehnten Frameworks entwickelt, um selbstorganisierte Teams aufzubauen. (SCRUM, Kanban, DevOps, DesignThink,…)

Im Chaos gibt es keinen Zusammenhang mehr zwischen Ursache und Wirkung. Jede Lösung ist individuell. Die Herausforderung ist es, den Kontext zu stabilisieren, um dann die notwendigen Schritte abzuleiten. Hier wird eine Mischung aus klaren schnellen Befehlsketten und selbstorganisierten Teams hilfreich. Katastrophen und Krisenstäbe werden hier benötigt und hier ist auch der starke Mann wieder gefragt, der das Orchester dirigiert.

Und was ist der erste Schritt?
Der erste Schritt ist immer durch die Ungewissheit geprägt, in welchem Kontext die jeweilige Situation einzuordnen ist. Erst nachdem dies geklärt ist, lassen sich Denk- und Handlungsmuster entwickeln. Fragen, hinterfragen, Emotionen einbeziehen und abwägen und dann gemeinsam entscheiden. Agil kann einfach mit beweglich oder flexibel übersetzt werden. Die Haltung des Managers ist eine andere. Es dreht sich nicht mehr die Welt um ihn, sondern er dreht sich je nach Kontext anders um die Situation. Und mit einem historischen Vergleich abzuschließen, möglicherweise ist die Entdeckung dieser Art von agiler Führung mit der von Kopernikus vergleichbar.

Posted in: Agile, Allgemein, Coaching, Cynefin, Innovation, Leadership, SCRUM, VUCA Tagged: Cynefine

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